
Schlaganfall durch Stress: Fakten und Zusammenhänge
Viele Menschen wundern sich ob ein Schlaganfall durch Stress ausgelöst wird. Es ist besten bekannt das viel Stress im Alltag den Blutdruck erhöht und Herzinfarkte begünstigt. Der gleiche Effekt gilt für ein erhöhtes Risiko für Schlaganfalle und Stress im Leben. Es wurde nachgewiesen, dass ein erhöhtes Stressniveau im Beruf insbesondere bei Frauen das Schlaganfallrisiko steigert.
Inhalt
Wie Stress mehr Schlaganfälle verursacht
Stress aktiviert unser sympathisches autonomes Nervensystem, welches Flucht und Kampfreaktionen steuert. In diesen Flucht- und Kampfsituationen erhöht der Körper zum Beispiel den Blutdruck um schneller und kräftiger in gefährlichen Situationen zu sein, jedoch ist ein chronischer Bluthochdruck schädlich für unsere Gefäße und steigert sowohl das Herzinfarktrisiko als auch Hirnblutungs– oder Hirninfarktrisiko.

Diese Effekte werden hauptsächlich durch das Stress Hormon Cortison gesteuert, welches Kurzfristig positive Effekte hat, aber langfristig den Stoffwechsel schädigt (gestörte Glukosetoleranz) oder zu Bluthochdruck führt. Beides sind wichtige Risikofaktoren für einen Schlaganfall.
Was die Wissenschaft einem durch Stress ausgelösten Schlaganfall sagt
Viel psychosozialer Stress (Stress der besonders im Beruf vorhanden ist) erhöht das normale als auch tödliche Schlaganfallrisiko. Eine aus sechs Studien zusammenfassenden Analyse mit fast 140 Tausend Teilnehmern zeigte ein 20% höheres Schlaganfallrisiko. Insbesondere Jobs mit einem hohen Zeitdruck, höher mentaler Belastung und hoher Verantwortung erhöhten die Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall zu erleiden. Auf der einen Seite wurde dieser negative Effekt durch einen ungesünderen Lebensstil mit Rauchen, weniger Sport und ungesundem Essen erklärt, andererseits ist auch bekannt, dass chronischer Stress über Jahre die Hormonachse des Körpers beeinflusst und anfälliger für ein metabolisches Syndrom (Übergewicht und Diabetes) sowie Bluthochdruck macht.
Eine andere Studie zeigte, dass insbesondere ab dem Alter von 45 Jahren chronischer Stress gepaart mit Depressionen sowohl das Risiko für eine transitorisch ischämische Attacke (Schlaganfall Vorzeichen) als auch Schlaganfälle selber erhöht.
In einer über 3 Jahren mit 5000 Patienten durchgeführten Beobachtungsstudie zeigten Menschen die selber ein hohes Stressniveau bemerkten, ein über zweifach erhöhtes Schlaganfallrisiko im Vergleich zu sich entspannt fühlenden Personen.
Wie erkenne ich chronischen Stress?
Es gibt körperliche Beschwerden und Reaktionen deines sozialen Umfelds die auf Stress deuten.

Die körperlichen Beschwerden beinhalten:
- Magendarmbeschwerden wie Verstopfungen oder Reizdarmsyndrom
- Schlafstörungen wie Insomnie
- Verringerte sexual Lust (Libido)
- Chronische Kopfschmerzen
Die Reaktionen deiner Umgebung sind:
- Fragen dich Freunde oder Familien häufiger ob du gestresst bist?
- Tust du weniger Sachen die dir Freude bereitet haben oder verspürst du weniger Freude bei Hobbys und Unternehmungen?
- Hast du mehr schlechte Angewohnheiten erworben wie mehr Rauchen oder ungesünder Essen?
- Empfindest du keine Lust am Morgen aufzustehen oder deinen Alltag zu bestreiten?
Tipps für weniger Stress um einen Schlaganfall zu vermeiden
Hier sind paar Tipps um weniger Stress zu Hause oder auf der Arbeit zu haben:
- Wenn du dich gestresst fühlst, atme drei Mal tief durch und zähle bis zehn. Oder lerne Atemübungen von Yoga oder Meditationskursen!
- Höre entspannende Musik, denk an einen schönen Moment in deinem Leben.
- Schau, dass du während der Arbeit regelmäßig aufstehst, kurz an die frische Luft kommst oder die Sonne für paar Minuten genießt.
- Mache regelmäßig Sport, finde eine Sportart die dir Spaß macht und du regelmäßig durchführen willst.
- Gestalte deinen Arbeitsplatz mit Pflanzen oder persönlichen Fotos angenehmer.
- Versuch immer eine Aufgabe nach der anderen zu erledigen, Multitasking kann dich verzweifeln lassen.
Der Stress Teufelskreislauf

Die typische Stress Antwort auf Situationen im Leben bzw. im Alltag ist immer in drei Phasen aufgebaut:
Phase 1: Energie Mobilisierung
Dein Körper reagiert auf Stress mit einem höheren Herzschlag und schnellere Atemzüge. Du schwitz mehr oder spürst wie dein Brustkorb sich zusammenschnürt. Du bekommst Bauchschmerzen oder dein Kopf platzt gleich. Jeder Mensch ist verschieden, versuch deine Anzeichen wahrzunehmen und kennenzulernen.
Phase 2: Energie Verbrauch
Wenn du dich von der ersten Phase nicht erholst, verbrauchst du immer mehr Energie. Du fühlst dich dabei getrieben und unter Druck ohne produktiver zu sein. Dabei bist du übermüdet und erschöpft. Danach kannst du dich nicht mehr konzentrieren und wirst schneller krank. Aufgrund der Frustration rutscht du in mehr ungesunden Gewohnheiten und isst schlechter oder rauchst mehr.
Phase 3: Erschöpfung
Wenn du dich nicht weiter dem Stress entziehen kannst, wirst du unter chronischen Stress leiden. Dein Körper wird dadurch hormonelle Umstellungen widerfahren und du an hohen Blutdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle leiden. Außerdem kannst du Schlafstörungen oder Depressionen entwickeln.
Habe ich Stress oder einen Schlaganfall?
Schlaganfall, Stress oder andere Erkrankungen die einen Schlaganfall nachahmen zu unterschieden ist sehr schwierig und Bedarf bei jedem Zweifel immer die Untersuchung von einem Neurologen!
Hier sind dennoch paar Unterschiede, die einem helfen können, keinen Zweifel mehr zu haben.
- In Stresssituationen kann man Panikattacken erleiden. Dabei atmet man entweder tiefer als sonst ein oder hat eine höhere Atemfrequenz (Hyperventilieren). Schwindel und Schwarz vor beiden Augen wie kurz von einer Ohnmacht ist typisch, außerdem können Finger oder Zehenspitzen und sogar der Mund dabei Kribbeln.
- Schlaganfälle machen sogenannte negativ Symptome. Das heißt Lähmungen oder schwarze Ausfälle beim Sehen. Farben, Lichter, Flackern am Auge sind für Migräne Kopfschmerzen typisch. Verschwommenes Sehen spricht für Blutzuckerprobleme oder Fast-Bewusstseinsverluste (Präsynkope), nie für einen Schlaganfall.
- Plötzliche heftigste und nie ertragene Kopfschmerzen sind immer hochverdächtig für eine Aneurysma Blutung (subarachnoidal Blutung). Pochende halbseitige Kopfschmerzen, die auf Bewegung schlechter werden und mit Übelkeit einhergehend sind typisch für Migräne. Kopfschmerzen die auf ausreichende und lange Schmerzmitteleinahme nicht vergehen oder eine neue Qualität haben die man nicht kennt, gehören ebenfalls abgeklärt.