Zusammenhänge zwischen der Corona Impfung oder CoVid19 Infektion und Schlaganfall

Allgemeines zur Corona Impfung und Schlaganfall

Im Rahmen der CoVid Pandemie gab es viele Berichte und Diskussionen über den Zusammenhang zwischen der Corona Impfung und Schlaganfälle. Die Corona Impfung verursacht keine klassischen Schlaganfälle wie Hirninfarkt oder Hirnblutung, jedoch gibt es im Rahmen der Vektorimpfstoffe (Astra Zeneca und Johnson und Johnson CoVid19 Impfung) häufiger Sinusvenenthrombosen.

Sinusvenenthrombose sind Gerinnsel in den Hirnvenen, die einen Überdruck entstehen lassen und sich durch Kopfschmerzen, die nicht auf Schmerzmittel ansprechen, äußern. Im Verlauf kann in selten Fällen der Druck so groß werden, dass eine Stauungsblutung entsteht.

Sinusvenenthrombosen im Rahmen der Corona Impfung gehen immer als Symptomkomplex namens „VITT“, welches für „Vaccine-induced immune thrombotic thrombocytopenia“ steht. Auf Deutsch kann man VITT als „Blutplättchenmangel ausgelöst durch eine Impfung“ übersetzen. Dabei entstehen Antikörper die Blutplättchen angreifen und damit das ganze Gerinnungssystem durcheinander bringen. Durch das gestörte GErinnungssystem entstehen Thrombosen in Beine, Hirn und Lunge. Jedoch wurde nach einer Moderna Impfung ein einziger Fall einer Sinusvenenthrombose berichtet, hier wird diskutiert ob das Zufall war und keine direkter Zusammenhang bestand. Interessanterweise haben Frauen um 50 Jahre häufiger eine Sinusvenenthrombose nach der Corona Impfung entwickelt, wobei nicht klar ist, ob diese Patientengruppe einfach impfwilliger war.

Risikofaktoren eine Sinusvenenthrombose nach einer Corona Impfung zu entwickeln

In einer Studie mit 220 Patienten mit VITT („Vaccine-induced immune thrombotic thrombocytopenia“, auf Deutsch kann man VITT als „Blutplättchenmangel ausgelöst durch Impfungen übersetzen) wurde folgende Charakteristika festgestellt:

  • Alter: um die 50 Jahre (18 bis 79 Jahre)
  • Geschlecht: 55% weiblich 45% männlich
  • Abstand zur Impfung: 14 Tage (5 bis 48 Tage)
  • Über 50% Thrombosen an mehrere Orte (Sinusvenen im Gehirn, Pumonalembolie, Beinvenenthrombose)
  • Erniedrigte Bluttplättchen (im Mittel 47,000/microL Thrombozyten)
  • Erhöhtes D Dimer (Gerinnungsparameter, 12,000 ng/mL im Mittel)

Häufigkeit oder Risiko eine Sinusvenenthrombose nach einer Corona Impfung zu entwickeln

Deutschland

Mitte April 2021 haben in Deutschland fast 16,5 Millionen Menschen eine CoVid Erstimpfung und 5,5 Millionen Menschen eine Zweitdosis bekommen. Somit waren die Impfungen auf 16,2 Millionen Biontech Pfizer Imfpungen (mRNA Impfstoff), 1,2 Millionen Moderna (mRNA Impfung) sowie 4,6 Millionen AstraZeneca Impfungen (Vektorimpfstoff) verteilt

Häufigkeit der CoVid bzw. Corona Impfung und Sinusvenenthrombosen in Deutschland, insbesondere bei der Astra Zeneca Impfung.
Häufigkeit einer Sinusvenenthrombose nach Corona Impfung

Es wurde zu diesem Zeitpunkt in einer Studie nach Einholen aller Impf-assoziierten Sinusvenenthrombosen Patientendaten aus Krankenhäusern eine Häufigkeit (Inzidenz) von 1.52 Sinusvenenthrombosen pro 100.000 Personen im ersten Monat bei der AstraZenenca Impfung und 0.11 pro 100.000 Personen im ersten Monat für die Biontech Impfung errechnet. Vor der Corona Pandemie lag die Häufigkeit von Sinusvenenthrombosen auf 0.02-0.15 pro 100.000 Personen in einem Monat. Somit ist die Wahrscheinlichkeit eine Sinusvenenthrombose nach einer CoVid AstraZenenca Impfung zu erleiden relativ gesehen um das 10fache erhöht. Absolut besteht ein Verhältnis von 1.52 Sinusvenenthrombosen pro 100.000 Personen mit Impfung nach dem ersten Monat und 0.02-0.15 pro 100.000 Personen ohne Imfpung in einem Monat.

Insgesamt wurden in Deutschland Mitte April 2021 von 45 Patienten mit einer Impf-assozierten Sinusvenenthrombose berichtet. Von den 45 Patienten waren 35 (77.8%) weiblich und 36 (80.0%) jünger als 60 Jahre. 35 Sinusvenenthrombosen (85.5%) wurden nach einer Astra Zeneca Impfung beobachtet. 9 nach einer Biontech Pfizer Impfung (14.5%) und keine nach einer Moderna Impfung

USA und England

Eine englische Studie berechnete bei allen Krankenhauseinlieferungen eine Häufigkeit an Sinusvenenthrombosen von 16.1 pro 1 Millionen Astra Zeneca Impfungen für 15- bis 40-Jährige und 3.2 pro 1 Millionen Astra Zeneca Impfungen für 40- bis 65 Jährige.

VITT (Vaccine-induced immune thrombotic thromocytopenia) im Rahmen der Corona Impfung und Sinusvenenthrombosen nach der CoVid19 Impfung.
Übersicht CoVid 19 Impfnebenwirkungen und Häufigkeit einer Sinusvenenthrombose

Eine amerikanische Studie hat versucht das Risiko eine Sinusvenenthrombose bei CoVid Infektionen und einer mRNA Impfung (Biontech oder Pfizer) zu vergleichen. Als Kontrollgruppe wurden auch Influenza (Grippe) Patienten einbezogen. Aus einem USA weiten Datenregister wurden 513.000 Covid-19 Patienten und 490.000 geimpfte Personen (erste Impfdosis der beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer oder Moderna ) ausfindig gemacht. Demnach erlitten etwa 39 von einer Millionen Covid-19-Erkrankten eine Sinusvenenthrombose in den zwei Wochen nach der Diagnose. Im Gegensatz dazu kam es bei denjenigen, die an Influenza erkrankt waren, zu keinem Fall einer Sinusvenenthrombose. Nach einer Impfung mit einem der mRNA-Vakzine lag die Wahrscheinlichkeit an einer Sinusvenenthrombose zu erkranken bei 4,1 Betroffenen pro einer Millionen Personen.

CoVid Infektion und Schlaganfälle

Während eine CoVid Impfung Sinsuvenenthrombosen begünstigen kann, kann eine Impfung keine klassischen Schlaganfälle wie Hirninfarkte oder Hirnblutungen auslösen. Anders schaut die Situation bei einer Corona Infektion aus. Bei einer CoVid Infektion selber wurde eine Häufung von Thrombosen sei es im venösen oder arteriellen Gefäßsystem festgestellt. Dabei wird als Mechanismus eine Kombination aus Schädigung der Gefäßinnenwand (Endothel), Aktivierung des Gerinnungssystems selbst (Hyperkoagubilität) und Immobilisation vermutet.

Während einer Corona Infektion können somit nicht nur Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien entstehen. Eine zurückblickende Studie mit 13 000 Patienten stellte 12 Sinusvenenthrombosen innerhalb von 3 Monaten fest, was aufgerechnet 8,8 Fälle pro 10.000 CoviD Infektionen bedeutet. Eine große Studie mit über 3000 Corona Krankenhaus Patienten stellte bei 1,6% einen Schlaganfall (Hirninfarkt) und bei 8,9% Herzinfarkt fest. Risikofaktoren war das männliche Geschlecht und Herzinfarkt als Vorerkrankung.

Fazit

Zusammenfassend ist die Sinusvenenthrombose oder VITT (Vaccine-induced immune thrombotic thrombocytopenia ) selten und der Nutzen der COVID-19-Impfung überwiegt. Wenn in den zwei Wochen nach der Impfung mit einem Vektorimpfstoff (Astra Zeneca oder Johnson& Johnson) anhaltende Kopfschmerzen oder Durchblutungsstörungen auftreten, soll der behandelnde Arzt die Bluttplättchenzahl (Thrombozyten)kontrollieren. Weil dabei Antikörper entstehen, werden PF4-Antikörper zur VITT Diagnose bei niedrigen Thrombozyten bestimmt. Je nach Symptomen wird eine Sinusvenenthrombose, Beinvenenthrombose oder Lungenembolie ausgeschlossen. Eine Corona Infektion selber kann Erkrankungen sowohl im arteriellen als auch venösen Blutsystem begünstigen.

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